Sunday, April 23, 2006
Bazaruto-Archipel: Traumstrände, wunderbare Unterwasserwelt und Dugongs
Im April haben wir eine Woche Urlaub gemacht im Bazaruto-Archipel - einer traumhaften Inselgruppe in einem Nationalpark vor der Küste Mosambiks - mit einer Unterwasserwelt, die eine große Artenvielfalt kennt, von regenbogenfarbigen Fischen über Wasserschildkröten, Delphine, Seekühe und Korallenriffe. Und an Land gibt es immerhin noch Krokodile in den Süßwasserseen sowie Leguane etc.Da es auf den Inseln nur 3 Luxus-Lodges gibt, sind hier außer einigen zahlungskräftigen Südafrikanern wenig Touristen, was für die Natur vielleicht sogar besser ist. Der Nachteil für uns ist jedoch, die schwierige Erreichbarkeit der Inseln. Das geht nur mit dem Flugzeug von Nampula über Beira nach Vilanculos. Oder mit dem Minibus - auch Chapa genannt - aber das würde Tage dauern und so viel Zeit haben wir leider nicht. Also wird geflogen, mit einer Nacht Zwischenstopp in Beira, da der Flieger keinen Direktanschluss hat. In Beira können wir in der Wohnung eines Freundes übernachten - mit Aussicht aufs Meer. Als wir am nächsten Tag in Vilankulos ankommen (der Ort liegt gegenüber den Inseln am Festland) bleiben wir dort noch 2 paar Nächte in einer Backpackerhütte am Strand um ein wenig zu entspannen. Danach brechen wir auf und machen eine 3tägige Tour mit einer Dhow (= oftmals heruntergekommenes, traditionelles mosambikanisches Segelboot) in Richtung Inseln. Auf der Segelfahrt zur südlichen Insel fliegen uns die Fisch um die Ohren und sehe ich sogar eine Meeresschildkröte. Bevor wir zur Insel Benguerra fahren, wo wir auch schlafen, schnorcheln wir auf Magaruque, der südlichsten Insel. Man kommt sich vor wie in einem Aquarium - wirklich faszinierend!
Auf Benguerra Island schlafen wir in einer Strohhütte von Gabriel's Lodge. Wir haben Glück, denn die Lodge ist nicht teuer, da sie Ende des Monats dichtmacht und dann renoviert wird damit sie hier das 4. Luxushotel eröffnen können. Fragt sich nur wo unsereins dann übernachten wird. David, der unsere Tour organisiert hat, plant ein Zeltlager auf dem südlichsten Zipfel von Bazaruto Island zu errichten - im Einklang mit der Natur und der lokalen Bevölkerung. Wenn es nicht bei den Plänen bleibt kommen wir nächstes Jahr wieder...
Nachdem wir am nächsten Nachmittag vom 2 mile reef zurückkehren, wo man wiederum wunderbar schnorcheln kann, machen wir noch eine lange Wanderung über die Insel. Die Insel ist traumhaft schön. Wir werden von zwei 12jährigen mosambikanischen Jungs begleitet, die sich gut auf der Insel auskennen. Denn eine Karte gibt es nicht und verlaufen wollen wir uns auch nicht. Außerdem müssen wir wieder in der Hütte sein bevor es dunkel wird, und in Afrika wird es bekanntlich früher dunkel. Nach einer Weile passieren wir einen See, in dem viele Krokodile schwimmen, wirklich faszinierend. Aber wir gehen nicht zu nahe ran, denn sie sind groß und so viel Essbares gibt es hier nun auch wieder nicht. Schließlich erklimmen wir eine Riesendüne von wo aus wir eine fantastische Aussicht haben auf die Seen, das Meer und die Insel(n). Einfach paradiesisch. Im halbdunkel und mit strammen Schritten kehren wir glücklich und zufrieden heimwärts.
Am selbigen Abend, nach dem Essen, das die Männer vom Boot jeden Morgen, Mittag und Abend für uns zubereiten und meistens frisch aus dem Meer kommt, probiert uns einer weis zu machen, dass das Benzin nicht mehr ausreichen würde um am nächsten Morgen noch mal zum 2 mile reef - einer der Hauptattraktionen des Archipels - zu fahren. Diese Späße kennen wir bereits, daher erklären wir ihm, dass er dann halt irgendwo Benzin organisieren muss, wenn wir nicht segeln können. Am nächsten morgen fahren wir los als sei nichts gewesen und als wir den jungen Mann noch einmal darauf ansprechen zuckt er nur mit den Schultern. Zum 2. Mal können wir nun die Unterwasserwelt hier bewundern, schade dass unsere Digicam nicht auch unter Wasser funktioniert. Obwohl wir noch nicht genug davon haben, müssen wir nach 3 Tagen wieder in Richtung Festland...
Leider gibt es auch noch schlechte Neuigkeiten: im August fangen sie hier an nach Öl zu suchen. Die Tage des Dugong (eine Art Seekuh), der vom Aussterben bedroht ist und hier sein Brutgebiet hat, könnten also gezählt sein. Als eines der ärmsten Entwicklungsländer braucht Mosambik zwar viel Geld, die Konsequenz ist jedoch, dass für die Welt einzigartige Natur verloren geht. Leider gibt es hier kaum Naturschutzorganisationen, die für ihre Rechte aufkommen. Sind wir womöglich eine der letzten, die dieses Archipel bewundern konnten? Die Ölsuchaktion stellt auch für die Buckelwale eine Gefahr dar, die ab August von Süden in Richtung Norden wandern um dort Junge zu bekommen und einige Monate später wieder mit ihren Kälbern südwärts ziehen. Pieter hat deshalb gleich Greenpeace International gemailt, worauf er sofort folgende automatische Antwort bekam: 'Da wir mit E-mail überhäuft werden kann es 2 Monate dauern bis Sie eine Antwort erhalten. Wir bitten Sie um Verständnis.'