Sunday, July 15, 2007

 

Auf Wiedersehen Nampula

Nampula, Mosambik




Im letzten halben Jahr sind wir leider kaum zum Schreiben gekommen. Inzwischen ist hier alles so ziemlich 'normal' und, für uns nicht mehr so besonders als dass man es gleich Gott und die Welt erzählen müsste. Ausserdem hatten wir ziemlich viel zu tun, mit Arbeit, Wochenenden und Essen bei und mit Freunden.

Bald ist auf einmal alles vorbei: in unserem Haus türmen sich die Umzugskartons, auf der Arbeit werden die letzten Berichte geschrieben und die letzten Kursbücher für die Studenten ausgedruckt und wir nehmen Abschied von unseren Kollegen.

Und während wir unsere Abschieds- und Reisevorbereitungen treffen, realisieren wir uns, dass wir uns hier so richtig eingelebt hatten in dem kleinen Nampula und dass es uns sehr gut gefallen hat. Klar, die Standard-Geschichten vom schönen Wetter (im Moment ist es allerdings kühl bei ca. 20 Grad), den Traumstränden und den einzigartigen Korallenriffen entsprechen alle der Wahrheit; aber wir haben auch öfter darüber geklagt, dass es hier so schwierig ist, echte mosambikanische Freunde zu bekommen. Gestern, auf unserem Abschiedsfest im Café Carlos war dennoch mehr als die Hälfte "einheimisch"! Es war ein sehr schöner Abend mit leckerem Essen, viel Trinken, tanzen, einer lokalen Tanz- und Trommelgruppe, und sehr vielen netten Menschen die wir nie vergessen werden.



Was für ein multikulti Gemisch an Menschen hier in Mosambik: herzzerreissend arme doch hoffnungsvolle Mosambikaner gegenüber stinkend-reichen und asozialen Indern (es gibt auch die mosambikanische Version - Männer mit dicken Bäuchen wie in Deutschland), verrückte, zu zynische oder zu mitfühlende Europäer, missglückte Südafrikaner, die Missionare aus den Vereinigten Staaten, eine bunte Truppe also!

Tja Mosambik, wir gehen. Es war fantastisch, Dich kennen zu lernen, mit Deiner brennenden Sonne, den heftigen Gewitterschauern, Deinem zähen Volk, Deiner bezaubernden Unterwasserwelt, Deinen Palmenstränden, Malaria & Aids, Deiner grossen lachenden Kinderschar und wurstigen Affenbrotbäumen. Deinen Düften von Baygon und Deet, gerösteten Cashew-nüssen, rostigen Dieselmotoren, Deinen erlösenden Regentropfen, Düfte von selbstgebackenen Brot und Fisch mit Knoblauch. Die irritierten Blicke hungriger Polizisten in zu gross geratenen Uniformen, den schläfrigen Köpfen der nichtsnützigen Beamten mit zu viel Zeit, den Funken in den Augen der Strassenkinder die so tun alsob der Hunger sie umbringt, die jungen Frauen mit schweren Wassereimern auf ihren Köpfen, das Geschrei auf den Märkten.

Wir werden Dich vermissen - aber wir kommen ganz sicher zurück um zu sehen wie es Dir geht!





















In den nächsten 2 Monaten haben wir für eine 'bescheidene' Expedition durch das Südliche Afrika reserviert: mit Start in Mosambik in Richtung Norden, mit der Fähre über Lake Malawi nach Malawi, Zambia (Victoria Falls), Botswana (Chobe National Parc und Okavango Delta), Namibia bis nach Kapstadt, unserer Endstation. Am 26. Juli geht es los und dann sehen wir Euch hoffentlich Ende September/ Oktober wieder! Bis dann!

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